Renate Scherr: Memoiren einer Zeitzeugin des Nationalsozialismus in Österreich.

Am 21. März 2021 verstarb Renate Scherr, eine bedeutende Zeitzeugin der nationalsozialistischen Verfolgung. Renate Scherr, geboren 1927 in Klagenfurt, erlebte eine Kindheit voller Armut und Gewalt. Während des Nationalsozialismus wurde sie aufgrund ihrer „politisch unzuverlässigen“ Herkunft und ihrer häufigen Arbeitswechsel in ein Erziehungsheim in Deutschland gebracht, wo sie schwere Arbeit und Misshandlungen erlitt. Nach mehreren erfolglosen Fluchtversuchen und ihrer Rückkehr nach Österreich kämpfte sie weiterhin ums Überleben.

Nach dem Krieg lernte sie ihren zweiten Ehemann, Norbert Scherr, kennen, mit dem sie eine liebevolle, jedoch entbehrungsreiche Zeit durchlebte. Gemeinsam übersiedelten sie nach Wien, um ein neues Leben zu beginnen. Trotz zahlreicher Schicksalsschläge behielt Renate Scherr immer ihren Optimismus und ihren ungebrochenen Lebenswillen bei. Bis zu ihrem Tod teilte sie ihre Erfahrungen aus der NS-Zeit mit jüngeren Generationen.

Dieser Vortrag gibt einen Einblick in das bewegte Leben von Renate Scherr. Er beleuchtet die Frage, was wir von diesem Aufarbeitungsprojekt und den darin geschilderten Erfahrungen in der Elisabethenpflege in Schönebürg, Baden-Württemberg, für die Zukunft lernen können.